Montag, 9. September 2013

Nepal -- Sporteln (und auch ein bisschen entspannen) in Tansen, Pokhara, Bandipur und Gorkha

Um es direkt vorweg zu nehmen: Nepal ist sooooo unglaublich toll, die Landschaft ist überwältigend schön (viel gruener als gedacht) und die Menschen sind super freundlich, offen und hilfsbereit.  Die Gässchen der Altstädte sind bunt, quirlig und voller Leben, quasi an jeder Ecke findet man kleine Tempel und Straßenmärkte mit einer großen Auswahl an frischem, z.T. unbekanntem Gemüse. Und die Tempelanlagen, Paläste und Kulturstätten (und auch viele Häuser in den Altstädten) sind mit ihren reich verzierten Holzschnitzereien architektonische Meisterwerke und geben mit ihren unzähligen kleinen buddhistischen bzw. hinduistischen Statuen und Figuren ein beeindruckendes Zeugnis der kulturellen und spirtuellen Intensität der nepalischen Kultur. Kurzum ich bin soooo froh, dass mich meine Reise hier durchführt. So und damit genug Prolog :-)

Von der indischen Grenze aus sind wir nach Tansen, einer alten Handelsstadt auf halbem Weg nach Pokhara, gefahren. In Tansen gibt es nur wenig Tourismus, dafür aber die wohl netteste Touristeninfo in ganz Nepal, die ein älterer Dorflehrer alleine aufgebaut hat um den Tourismus in Tansen zu fördern. Die Touristeninformation -- sprich der Lehrer -- vermittelt auch Homestays bei Familien. Unsere Familie war wirklich super nett und hat unsere ersten positiven Eindrücke von Nepal weiter bestärkt. Unsere Gastoma beim Herstellen von Opferschalen für ein Hindu-Fest:

















Unsere Gastmutter und ihre Schwägerin beim Momos (die nepalische Version von Pieroggi) zubereiten:





















Hier ich beim Momo essen:




















Das Haus unserer Gastfamilie war authentisch nepalisch, zum einen von der Einrichtung her, d.h. kleine, vollgestopfte, bunte -- d.h. bevorzugt rosa -- Zimmer und auch was die Zimmerhöhe angeht, ich lasse einfach mal ein Bild sprechen:





















In der Umgebung von Tansen haben wir zwei Tageswanderungen unternommen, naja wir sind auch ziemlich oft stehen geblieben, die Landschaft war nämlich einfach zu schön:

















Und auch weil wir unterwegs vielen Kindern (das Durchschnittsalter in Nepal betraegt 21 Jahre)  begegnet sind, die uns fast ausnahmslos mit einem freundlichen Namaste begrüßt und sich sehr darüber gefreut haben, wenn wir ein Foto von ihnen machen wollten. Ungemein praktisch für meinen Blog ;)























Unsere Aufenthalt in Tansen war insgesamt sehr erholend und so konnten wir gut ausgeruht die nächste Etappe ins 120 km entfernte (= in Nepal 6 Stunden Busfahrt) Pokhara antreten. Pokhara ist das Mekka der Travellerszene in Nepal. Wir haben uns ein nettes Hotel in dem nördlichsten Zipfel Pokharas gesucht, da war es etwas ruhiger und damit mehr nach Moanas und meinem Geschmack. Pokhara selbst hat kulturell eher wenig zu bieten, dafür ist es landschaftlich superschön und bietet alles was das Outdoorherz begehrt: Man kann super wandern,  Fahrrad fahren, ein Kajak oder Boot mieten und sogar paragliden. Wir haben eine Tageswanderung zur Weltfriedenspagode unternommen:

Die Aussicht von unten




















Und von oben:






















Und wieder von unten:






















 Und waren am Pokhara-See auch Fahrrad fahren,






















Nach einem Nachmittag zur freien Verfügung :-) dann ging es direkt weiter zum Trekken in den Annapurna Nationalpark. An dieser Stelle möchte ich zuerst eine Empfehlung für unsere Trekkingagentur aussprechen: 3 Sisters Adventure Trekking.  3 Sisters wurden im Rahmen eines Woman Empowerment Programms gegründet und schulen/beschäftigen weibliche Guides. Unsere Guide Shanti und drei andere Frauen waren die ersten Frauen aus Nepal auf dem Annapurna. Sie hat uns die Bilder gezeigt, beeindruckend. Tiefer Respekt vor dieser Leistung.

Wir sind an 3 Tagen insgesamt mehr als 2000 Meter rauf --  und natürlich auch wieder runter. Hier ein paar Eindrücke :




















 Die LKWs des Himalya:
 



















Fuers fruehe Aufstehen, wird man mit folgendem Ausblick belohnt:

















Unser Guide:























Geschafft, 3 Tage, aufstehen um 6 Uhr morgens, insgesamt 25 Stunden laufen,
dafuer sehen wir doch noch ganz gut aus:












 




Nach dem Trekken haben wir uns erstmal einen Tag Entspannung gegönnt, wir waren u.a. beim Frisör -- no risk no fun, ist aber gut geworden :-)

Nach Pokhara ging es weiter Richtung Kathmandu. Da wir noch ein paar Tage Zeit hatten, bevor Moanas Freund ankommt, und weiterhin Lust auf Wandern sind wir noch in zwei Bergstädchen gefahren, die auf dem Weg nach Kathmandu liegen. Zuerst nach Bandipur, wirklich ein putziges, ruhiges, nettes kleines Städtchen.























Hier haben wir eine Tageswanderung nach Ramkot, ein ziemlich entlegenes Bergdorf, unternommen.




































Zum Beispiel gab es in Ramkot nur einen Shop, der zum Glück für Moana und mich aufgemacht hat :-)

















Nach Bandipur sind wir noch nach Gorkha, der alten Königsstadt, gefahren. Der alte Königspalast trohnt hoch über der Stadt und bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Berge:

































Ueberall trifft man auf kleine Hindu-Statuen:
















In Gorka hat gerade ein Stadtfest stattgefunden, wie man sieht ging es dabei sehr gemuetlich und traditionell zu:

Was bei uns das kleine Schwarze ist, ist in Nepal der rote Sari (ich durfte in Kathmandu auch mal einen anprobieren, aber dazu spaeter mehr). Kombiniert wird der Sari mit gelbem oder gruenen Schmuck, das sind die 3 festlichen Farben.

















 


Das 'Riesenrad' wird noch per Hand betrieben :)

















 


Gorkha bietet -- wie gefühlt jede andere Stadt in Nepal -- tolle Gelegenheiten zu Tageswanderungen, wir hatten für unseren Geschmack aber wirklich genug Bauch-Beine-Po  Training absolviert und so sind wir am nächsten Tag direkt weiter nach Kathmandu gefahren. Diesmal haben wir für die 150 km Strecke 9 Stunden gebraucht, die letzten 4 standen wir aber im Stau. Ich hatte ja überlegt in Nepal einen Meditationskurs zu besuchen. Nicht nötig, einfach Bus fahren, die Größe des Beinraums ist genau auf nepalischen Durchschnitt ausgelegt, d.h. man lernt Schmerzen so lange auszuhalten bis man seinen Körper nicht mehr spürt.

Auch die Reiseführer- Beschreibung von Kathmandu hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass wir uns auf  das Ziel unserer Busfahrt gefreut haben:
" Will soll man Kathmandu beschreiben ? Wie diese einzigartige, chaotische und zugleich kulturtraechtige Stadt mit ihren tausend Gesichtern treffend charakterisieren ? Als Relikt aus dem Mittelalter? Umweltskandal? Freizeitpark? Touristenfalle? Heilige Stadt? Muellhalde?" 

 Etwas erschöpft und mit gemischten Gefuehlen kamen wir dann in Kathmandu an -- und wurden sehr positiv ueberrascht. Dazu dann mehr in meinem nachsten Blog !

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