Hoi An -- seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe -- ist eine alte
Hafenstadt. Das Stadtbild wurde entscheidend von japanischen und chinesischen
Seefahrern und Händlern geprägt: In der Stadt gibt es mehrere chinesische
Assembly Halls (jeweils eine für die größeren Provinzen Chinas, als z.B.
die Fujian Chinese Congregation Hall,
die Cantonese Chinese Congregation Hall usw.), viele Pagoden, Tempel,
chinesische Clan-Häuser, Häuser mehr im japanischen Stil, Museen usw. usw. Und weil
das alles so schön ist, auch eine Unmenge an Restaurants, Bars, Spas,
Klamotten- und Souvenirläden. Außer-dem ist Hoi An dafür bekannt, dass man sich
Kleider und Schuhe maßschneidern lassen kann – dazu dann unten mehr ;)
Zuerst eine paar Eindrücke vom Stadtbild:
Und hier ein paar
Eindrücke vom Besuch einiger chinesischer Clan-Häuser und Assembly Halls:
Das sind 12 "Essential-Baby-Skills-Feen": Jede ist dafür eine zentrale Fähigkeit, die Babys im ersten Lebensjahr lernen, zuständig, also lachen, nuckeln, schreien usw.
Wie man hoffentlich sieht ist Hoi An ein wirklich hübsches
Städtchen. Wären da nicht die unglaublich vielen Touristen-Läden mit ihrem
immergleichen Sortiment an Schals, T-Shirts, Schlüsselanhängern,
Ohrringen usw. usw. Das ergibt einfach ein Überangebot an Sinneseindrücken,
zumindest mir persönlich war das einfach zu viel, ich habe die Schönheit der
Gebäude irgendwann gar nicht mehr richtig wahrnehmen können, zu viele die
VerkäuferInnen mit ihrem penetranten „Lady, now Happy Hour“, „Lady, want to buy
scarf?" usw. usw.
Vanessa und ich entfliehen dem Shopping-Paradies und machen
einen Ausflug nach My Son. My Son – ebenfalls seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe –
ist eine Tempelanlage der Cham-Kultur . Die Cham kamen
ursprünglich wohl aus Indonesien, ihre Religion ist der Hinduismus, mit dem
wachsenden Einfluss arabischer Seeleute und Händler traten später einige zum
Islam über. Wir erhoffen uns daher eine interessante Kulturstätte. Da My Son relativ
weit von Hoi An entfernt ist (also zumindest zu weit für einen Roller-Ausflug) und
wir denken, dass es auch interessant ist, wenn ein Guide einem mehr zur
Geschichte der Cham-Kultur und ihrer Architektur erzählen kann, machen wir eine
Tour mit. Nun ja, My Son hat uns irgendwie nicht wirklich begeistern können. Unser Tour-Guide war zwar bemüht, aber leider war seine Englisch-Aussprache einfach so schlecht, dass wir maximal ein paar Wortfetzen verstanden haben.
Ein richtig schlimmes Erlebnis hatten wir am nächsten Tag.
Ich bin morgens in unserem Hotel zur Rezeption gegangen um mich zu beschweren,
dass unsere Wäsche nicht richtig gewaschen wurde und auch um den Hotelbesitzer darauf
hinzuweisen, dass das Internet immer noch nicht funktioniert. Er hat mich dann
erst mal beleidigt. Dann habe ich mein Anliegen nochmals vorgebracht, diesmal in
einem etwas bestimmteren Ton. Daraufhin hat er uns im Wesentlichen aus dem
Hotel geschmissen: „If you are not satisfied , you dont pay, you gust go“....gefolgt
von einem mehrfachen „Just go! Go! Just Go“ in einem schon relativ aggressiven Tonfall. Okeeeeey, da ich mich eher ungern beleidige lasse
und sich das zudem nach einem ziemlich fairen Deal anhört, packen Vanessa und
ich unsere Sachen und wollen gehen. Tja, auf einmal will er den vollen Preis,
auch für die Wäsche und für eine große Flasche Wasser, die wir nicht getrunken haben.
Um es kurz zu machen: Mehrere persönliche Beleidigungen und eine halben
Stunde Diskussion später, beharrte der Hotelbesitzer immer noch darauf, dass wir für Zimmer, Wäsche und Wasser zahlen müssen. Wir sind dann zur Polizei bzw. Chamber of Commerce and Tourism gegangen, die auch wirklich hilfreich waren. Im
Endeffekt haben wir dann auch nur die Übernachtung gezahlt, dafür mussten wir
uns dann aber mehrfach anhören, dass der Hotelbesitzer die Polizei rufen wird, um uns aus
Vietnam abschieben zu lassen.
Ein wirklich ärgerlicher Zwischenfall. Aber ich bin trotzdem
froh, dass wir nicht einfach alles bezahlt haben, sondern uns gewehrt haben. Auch
wenn uns das viel Zeit und Nerven gekostet hat. Aber einem solchen A****, der einen persönlich beleidigt und null
kompromissbereit ist , komplett klein beizugeben --- Nein, auf gar keinen Fall
! Da hat er einfach eine Grenze überschritten. Und wir haben eine sehr sehr sehr schlecht
Kritik bei Tripadvisor geschrieben.
megaleckerem Streetfood --- Ich liebe, liebe, liebe die vietnamesische Küche !!
und ein „bisschen Shopping“.
O.k. man könnte das konsumkritisch sehen. Oder sich freuen, ob der Vielfalt der individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und der vielen Gelegenheiten die vietnamesische Kultur zu fördern. Bei einem paar
maßgeschneiderte Sandalen für 9 Dollar entscheiden wir uns für Option B. 4 von den Sandalen auf dem Foto sind
übrigens für eine Freundin in Deutschland – also ganz so schlimm waren wir dann
doch nicht J
Hoi An war insgesamt ganz nett, aber mir doch für einen längerfristigen Aufenthalt zu viel Touri-Läden und Schnick-Schnack. Gerade abends wurde das nochmals deutlich, man konnte echt schön am Fluss in einem Cafe oder Boot sitzen, aber da es so viele Restaurants mit all ihren bunten Lampions gibt, hat das dann eher eine Disney-Kitsch-Overkill-Atmosphäre aufkommen lassen.
Dafür gab es Beer Bowl ! Wir wussten nicht so genau was eine Beer Bowl ist, also haben wir das einfach mal bestellt. Es ist tatsächlich Bier in einer Schüssel, Großartig !
Nach Hoi An ging es dann weiter nach Hue, von 1802 bis 1945 Hauptstadt Vietnams. In Hue besuchen wir am ersten Tag die alte Königsstadt der Nguyen-Dynastie. Wirklich sehr imposant:
Den zweiten Tag in Hue verbringen wir damit das Päckchen mit den ganzen Schuhen aus Hoi An nach Deutschland zu schicken. Die Kombination aus falschen Informationen bzgl. der Straße des zentralen Postbüros, der Öffnungszeiten des internationalen Schalters, und die Anzahl an Formularen zur Versendung eines Pakets ins Ausland machen das möglich ;)
Nun ja, vielleicht tut uns so eine Tag mit wenig Aktivität außer Warten gar nicht mal schlecht. Denn: Wir haben, während wir in Hoi-An waren, endlich endlich endlich die Bestätigung für unseren Vipassana-Kurs bekommen. Juhuuuu !!!! Vom 22.1. bis 2.2. werden wir dann 10 Tage meditieren und schweigen und um 5 Uhr aufstehen :) Das heißt jedoch, dass wir am 20.ten von Hanoi nach Bangkok fliegen um von dort aus weiter zu unserem Vipassana-Zentrum in Kambodscha zu fahren. Ja, von der Reiseroute her macht es wirklich keinen Sinn, aber leider gibt es Vipassana weder in Vietnam noch in Laos. Für Vietnam haben wir also plötzlich gar nicht mehr viel Zeit, was ich sehr schade finde, ich mag das Reisen hier wirklich gern. Ausgerüstet mit einem neuen Plan (gut, evtl. ein etwas grober Plan) starten Vanessa und ich in unsere letzte Woche Vietnam:
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