Montag, 11. November 2013

Birma - Mandalay und ein kleines Fazit meines Aufenthalts in Birma

Nach Bagan ging es dann noch für einen Tag nach Mandalay. Wir haben uns zuerst auf zum Zentralmarkt gemacht, weil wir noch ein paar Mitbringsel besorgen wollten. Die gab es da leider nicht, dafür ganz viel Nippes:
 
 
und auch in Birma hat die Weihnachtssaison schon angefangen:
 
 
 
Und ich habe endlich  -- für circa 2 Euro -- meine Brille reparieren lassen können (am Strand ist nämlich der rechte Bügel abgebrochen, aber da ich entgegen Daniels Rat eine sehr unauffällige Brille gewählt habe, ist das zum Glück kaum aufgefallen)
 
 
 
 
 
Den Rest des Tages haben Asja und ich damit verbracht das Air Asia Office zu suchen, Flüge sollte man eigentlich spätestens einen Tag vor Abflug rückbestätigen. Zum Königspalast oder anderen Sehenswürdigkeiten und auch zum Air Asia Office haben wir es im Endeffekt nicht geschafft, dafür haben wir alle Straßen zwischen der 79.ten und 83.ten und der 24.ten und 28.ten intensivst kenngelernt ("Air Asia Office, yes on 79 street between 25 und 26 street", "Air Asia Office, yes yes, on 27 Street, between 82 and 83 street", "Air Asia Office, yes just go straight and the next one left"....jajaj falls einer meiner Blogleser mal in Mandalay ist und zufällig das Air Asia Office entdeckt, aus reiner Neugierde würde ich schon mal gerne wissen, wo das im Endeffekt ist)
 
Naja wir haben es mit einem Lächeln hingenommen:
 
 
 
und nach unserer spontanen Fahrt auf dem "Riesenrad" (irgendwo zwischen 80.ten und 82.ten war gerade ein indisches Fest) war unsere gute Laune wieder voll da. Das Riesenrad war wirklich lustig, es funktioniert wie ein Riesen-Hamsterrad und wird angetrieben von einigen halbstarken Jugendlichen die die Streben hochklettern und dann loslaufen bzw. -hüpfen. Und wir hatten den aller-, allersüßesten Jungen ganz Birmas neben uns, der hat sich über die Fahrt so gefreut und ich glaube auch, er fand es cool neben uns zu sitzen, der Kleine hat auf jeden Fall sofort mein Herz gewonnen
 
 
 
 
 
 

Und damit war unsere Zeit in Birma schon rum L Die 3,5 Wochen vergingen viel viel zu schnell.... es gäbe noch so viel mehr zu entdecken: die historischen Städte rund um Mandalay, die alte Köngisstadt  Mrauk U, die Berge im Norden, das Ayeyarwaddy– Delta, das Air Asia Office in Mandalay,   und und und.

Auf jeden Fall muss man für Birma viel Ruhe mitbringen.... und da das Visum nur 28 Tage gültig ist dann wohl nochmal wiederkommen J Denn zum Reisen muss man einige Zeit einplanen!

Zum einen ist die Reiseorganisation etwas aufwändiger: Die Anzahl der Touristen ist ja in den letzten 3 Jahren stark gestiegen, die Infrastruktur ist aber noch nicht entsprechend ausgebaut, ich denke gerade in der Hauptsaison sollte man Hotels wie auch Busse  mindestens 2 Tage vorher buchen.... wir waren ja noch in der Nebensaison unterwegs und wenn wir einen Tag vorher eine Unterkunft reservieren wollten waren einige Hotels schon  ausgebucht. Der Bus, den wir eigentlich von Yangon nach Bagan nehmen wollten, war sogar schon für 2 Tage ausgebucht.  Und dann kann es natürlich passieren, dass Busse Verspätung haben (eine halbe Stunde ist  Minimum,  der Regelfall ist eine Stunde, vom Inle-See nach Hsipaw waren es dann mal vier Stunden, der Motor war kaputt) oder nicht fahren (wie von Hispaw nach Bagan).  Bei einer Birma Reise neben Geduld also auch Flexibilität mitbringen!

Und die Bereitschaft wenig zu schlafen oder früh aufzustehen:  Zu den großen Städten gibt zwar Nachtbusse, der Beinraum ist  aber an der durchschnittlichen Größe eines Birmesen orientiert, entsprechend gerädert kommt eine für europäische Verhältnisse leicht überdurschnittlich große Frau (=ich) bzw.  überdurchschnittlich große Frau (=Asja)  dann morgens am Zielort an. Ansonsten fahren die  Busse  in der Regel  sehr früh morgens los. Wir haben mal ausgrechnet, dass wir in den drei Wochen im Durschnitt jeden 3.ten Tag vor 6 Uhr aufgestanden sind  (gut einmal freiwillig um der Prozession am Inle-See beizuwohnen und einmal um den Sonnenaufgang in Bagan zu sehen) und nur tagsüber insgesamt  47 Stunden im Bus verbracht haben  (7 Stunden von Yangon nach Mawlamyaing, 2 Stunden von Mawlamyaing nach Hpan-an, 7 Stunden von Hpan-an nach Yangon, 7 Stunden von Yangon an den Strand und wieder 7 Stunden zurück,  12 Stunden von Hsipaw nach Bagan, 5 Stunden von Bagan nach Mandaly).

Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Die Mühen lohnen sich total. Birma ist ein echt  echt tolles Land,  definitiv ein Highlight meiner Reise !!!!! Die Landschaft ist superschön und abwechslungsreich, im ganzen Land glänzen goldene Pagoden an den Berghängen oder man erspäht sie in der Steppe in der Ferne .... überhaupt gibt es so viel interessante und imposante Kulturstätten zu besichtigen. 

Was Birma aber wirklich besonders macht sind die Menschen, so vielen freundlichen Menschen bin ich auf der Reise eigentlich nur in Nepal begegnet. Ich denke, das liegt zum einen daran, dass der Buddhismus hier wirklich noch eine sehr wichtige Rolle spielt. Und zum anderen bestimmt auch daran, dass es noch nicht so viele Touristen gibt. Lediglich in Bagan und am Inle-See gab es ein bisschen Touristenabzocke in Form von total überteurten Souvenirs. Und in Bagan hat uns eine Frau angeboten uns durch ihr Dorf zu führen, leider nicht uneigennützig, sie wollte danach einen Dollar dafür. Aber auch in Bagan haben wir schöne Erfahrungen gemacht. Wir sind zum Beispiel an einem kleinen Tempel  vorbeigefahren, nebem dem eine Frau in ihrer Hütte wohnt.  Sie ist dann mit uns auf ihrerer Leiter auf den Tempel geklettert. Aber statt sie was dafür wollte, hat sie jedem von uns zum Abschied eine Blume geschenkt, voll süß. 

 


















Und selbst am Inle-See (der neben Bagan die „Touri-Hochburg“  Birmas ist) haben uns ungefähr aus jedem Boot mit Einheimischen ein paar Leute einfach so freundlich zugewunken. Und in den Pagoden und Klöstern die wir besucht haben, kamen oft Birmesen auf uns zu und wollten ein Foto mit uns.  Sehr gut, so ist es uns nämlich auch leichter gefallen, die Leute nach einem Foto von ihnen zu fragen – gut nach einer Zeit haben wir dann auch festgestellt, dass sich die Leute und insbesondere die Mütter und auch die Kinder sehr gefreut haben, wenn wir ein Foto von ihnen gemacht haben. In einem Kloster hatten wir zum Beispiel drei wirklich sehr süße „heimliche“ Verfolgerinnen, die uns immer schüchtern angelächelt haben und in etwas Abstand neben uns hergelaufen sind. Dann haben wir uns im Kloster vor eine Buddha-Statue gesetzt und die drei Mädels ungefähr im Abstand von 3 Metern daneben. Dann sind sie immer ganz vorsichtig näher auf uns zugerobbt....dann haben Asja und ich uns auch immer ein Stücken näher an die Mädels gesetzt usw. bis wir zusammensaßen. Dank unserers Reiseführers konnten wir sogar ein kleines Gespräch anfangen.  Zum Abschied haben sie uns dann ganz viele Blumen gepflückt und geschenkt, sehr süß.
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Freundlichkeit und Offenheit ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt wie problematisch die politische Situation in Birma noch ist. Davon kriegt man allerdings sehr sehr wenig mit. Die Leute äußern sich nur sehr sehr vorsichtig darüber: „I hope that the government will make more changes “, „We are looking forward to the next election“, „Yes, some things already improved in the last years und ähnliches. Alles sehr sehr vorsichtig formuliert. Aber immerhin war es möglich überhaupt ein bisschen über die Situation zu sprechen, ich hätte mir auch vorstellen können, dass die Leute noch vorsichtiger sind bzw. das Thema gar nicht anschneiden wollen.  Es bleibt für mich auf jeden Fall eine  interessante Frage, ob und wenn ja wie in einem so buddhistischen Land ein Wandel zu mehr Demokratie stattfinden kann. Auf jeden Fall werde ich Zukunft Nachrichten aus Birma aufmerksam verfolgen (oder halt bei AI u.ä. nachlesen).



 

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