„Battambang
has a unique charme among Cambodia’s urban centres. It seamlessly blends
together the outlook of a modern city and small-town friendliness, set against
the backdrop of some of Cambodia`s best-preserved colonial architecture.
Timeless hilltop temples and bucolic villages can be seen on leisurely day trips
by bicycle or moto”.
Ja, hört sich doch ganz gut an. Und ich habe die Hoffnung dort
ein bisschen Abstand von den Touristenmassen Siam Reps gewinnen zu können. Und Battambang ist nur 4 Stunden von Siam Rep
entfernt (nach Birma erscheinen in Kambodscha alle Entfernungen so nah, nach
Phnom Penh wären es auch nur 5 Stunden).
Dann mal auf in die Provinz !
In Battambang angekommen, belagern mich direkt ein halbes Dutzend
Tuk-Tuk Fahrer (es war neben mir nur ein anderes Tour-Pärchen im Bus). Sie
zeigen mir Schilder, die auf die verschiedenen Hotels und Gästehäuser der Stadt
verweisen. Leider kann ich die Schilder kaum lesen, da sie circa im Abstand von
20 Zentimetern vor meine Augen gehalten werde.
Ich überlege mir ebenfalls ein Schild anzuschaffen: „I have a hotel
reservation, I will walk to the hotel, And I also don’t want Marihuana!“.
Die Fahrer bieten an mich für einen halben Dollar zu den
Hotels zu bringen. Gut, dann können die ja nicht so weit weg sein J (Um Distanzen
abzuschätzen lohnt es sich auf jeden Fall die Angebote der Tuk-Tuk Fahrer
einzuholen) . Also Rucksack auf und los:
Ich hatte mir im Reiseführer ein kleines familiengeführtes
Guesthouse rausgesucht, bei meiner Ankunft stand an der Rezeption eine junge
Frau, die gerade das letzte Zimmer gebucht hat (Natürlich habe ich keine
Reservierung und Nein, ich will nicht in ein Hotel sondern lieber in das familiengeführte Guesthouse!) Das Mädel bietet mir
daraufhin an, das Zimmer zu teilen. Yeah, statt 3$ zahlen wir also jeder nur
1.5$. Nicht schlecht, soweit gefällt mir die Provinz
Dann mal
auf „Battambang’s unique charme” und
“some of Cambodia`s best-preserved colonial architecture” zu erkunden. Battambang hat ein Straßen-System wie
Manhattan, den „ unique charme” kann man dann darin finden dass es lustige
Straßen wie 1½ und 2½ gibt. Und ja, es
gibt ein paar nette Gebäude, aber naja, besonders spannend finde ich das jetzt
nicht.
Meine Favourites: Das ganze frische Obst (oh das werde ich in Deutschland vermissen) und Chinesische
Pfannkuchen („In Öl frittierte Teigfladen mit Zwiebeln und einer süß-sauren
Soße).
Soweit fand ich also Battambang nicht besonders interessant.
Das hat sich geändert, je weiter ich vom herausgeputzen Stadtkern in die
Randbezirke gelaufen bin. Nach fast 3 Wochen in sehr touristischen Orten
(Bagan, Koh Chang, Siam Rep), hatte ich mal die Gelegenheit ein bisschen vom
Alltag der Leute mitzubekommen. Meistens wohnen die Leute schon in einfachen
Häusern:
Und scheinen genug Geld für die kleinen Freuden des Alltags
zu habe:
Direkt vor diesem Gebäude haben einige Kinder gespielt und
mich direkt dann auch einbezogen
(Nach dem Rumalbern mit dem Luftballon denke ich, ich werde mir einen kleinen Vorrat an
Luftballons anschaffen, ich finde
das ein vertretbareres Geschenk zum Verteilen, auch weil man dann selbst noch
ein bisschen mit den Kids spielen kann)
In meiner bisherigen Reise durch Süd-Ostasien sind die
Kinder echt oft offen auf mich bzw. in Birma auf Asja, Anna und mich zugegangen. Manche
winken einem nur schüchtern zu, die meisten kommen aber mit einem lauten Hello
auf einen zugestürmt und lachen sich meistens kaputt, wenn man ein bisschen mit
ihnen spielt. Manche stellen sich auch schon in Pose für Bilder auf (ungemein
praktisch) und lachen sich dann kaputt, wenn man ihnen die Bilder
zeigt. Ein schöner Weg um ein bisschen mit den Leuten vor Ort in Kontakt zu
kommen, zumal in der Regel die Eltern nicht so weit weg sind und ich hatte auch
den Eindruck, dass sie sich freuen, wenn man mit ihren Kindern spielt.
Die Mütter selbst bzw. Frauen allgemein sind oft sehr
schüchtern (Wobei ich denke, dass sie nochmal viel schüchterner sind wenn ein
ausländischer Mann mit ihnen reden will.). Zum Beispiel hatte ich zwei Frauen getroffen, die ich nach irgendwas fragen wollte, also sie zuerst gefragt habe, ob sie Englisch sprechen können. Beide Frauen meinten "Yes, a little". Gut, dann habe ich meine Frage gestellt und mich dann noch ein bisschen so mit den Frauen unterhalten (wo sie herkommen, wo sie hinfahren, wo ich herkomme, wie mir Kambodscha gefällt und so weiter). Die beiden Frauen konnten super Englisch, im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass die eine als Englischlehrerin arbeitet und dass die andere Englisch studiert hat. Oder ich hatte öfter die Situation,
dass ich auf Frauen zugegangen bin um nach dem Weg zu fragen, die haben aber
direkt mit einem Kopfschütteln reagiert und mich mit vagen Handbewegungen auf
ein Geschäft, Straßenstand oder ähnliches verwiesen. Auch wenn ich eine Frau gefragt habe, ob sie ein Foto von mir machen kann,
ist es mir öfter passiert, dass die Frau mich an den nächsten Mann verwiesen hat. Die Frauen haben mich dabei aber immer freundlich angelacht, oben beschriebenes Verhalten ist einfach nur Schüchternheit.
Am nächsten Tag habe ich mir wieder ein Fahrrad geliehen und bin zuerst zur Bamboo-Train Station gefahren, die ungefähr 5km südlich von Battambang liegt. Der Bamboo-Train ist ein reines Touristen-Ding, man fährt auf einem kleinen Wägelchen aus Bambus circa 20 Minuten in ein kleines Dorf. Und dann wieder zurück. Ist mittlerweile wirklich nur ein Touri-Ding, hat aber Spaß gemacht :)
Hmm, ja gerade ist anders:
O.k. hier blicke ich noch durch:
Neben mir ist Gemma, meine Zimmergenossen mit der ich echt gut versteht und mit der ich jetzt auch zusammen weiter nach Phnom Phen fahre.
Insgesamt ist es also ganz schön schwierig alleine unterwegs zu sein :)
Überall treffe ich echt nette Menschen. Es ist echt interessant, wie offen Reisende aufeinander zugehen. Als ich das Fahrrad für meinen Ausflug mieten wollte, hat mich (siehe oben) gefragt, wo ich hinwill und dann vorgeschlagen zusammen dorthin zu fahren. Und ich treffe erstaunlich viele Leute (ca. 70 bis 80 Prozent der Leute), die auch ihren Job gekündigt haben. Ich scheine mit dem Trend zu gehen :)
Und in Phnom Penh treffe ich schon Moana wieder :) Das wird schön! Wir ziehen dann noch eine Woche zusammen durch Kambodscha bevor sie nach Saigon weiterreist um dort ihren Freund zu treffen. Dann mal auf nach Phnom Penh!
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